54 Intellektuelle unterzeichnen die Gründungserklärung der Gesellschaft für Wissenschaftliche Kurse. Bereits seit Herbst 1977 hatten in Warschau inoffizielle offene Vorlesungen im Rahmen der sogenannten Fliegenden Universität (Uniwersytet Latający) stattgefunden (der Name war eine Anspielung auf geheime Bildungsinitiativen in der Zeit der russischen Zarenherrschaft). Zu den in Privatwohnungen stattfindenden Vorlesungen verschiedener oppositioneller Referenten erschienen regelmäßig mehrere Dutzend Zuhörer. Anfang 1978 gibt sich diese Initiative dann den Namen Gesellschaft für Wissenschaftliche Kurse und einen neun Personen umfassenden Programmrat. In Krakau und – oft auch unabhängig von der ursprünglichen Initiative – in anderen Städten finden entsprechende Veranstaltungen statt. Sowohl Zuhörer als auch Referenten müssen Schikanen über sich ergehen lassen. So werden jugendliche Schlägertrupps in die Veranstaltungen geschickt, die die Teilnehmer provozieren und oftmals auch tätlich angreifen. Zu den Referenten jener Zeit zählen unter anderen Stefan Amsterdamski, Władysław Bartoszewski, Tomasz Burek, Bohdan Cywiński, Jerzy Jedlicki, Tadeusz Kowalik, Jacek Kuroń, Adam Michnik, Irena Nowakowa, Adam Stanowski, Jan Strzelecki, Andrzej Tyszka, Andrzej Werner und Wiktor Woroszylski. Trotz zunehmender Repressionen finden die offenen Vorlesungen bis Ende 1979 statt. Es werden außerdem Stipendien vergeben und zensurunabhängige wissenschaftliche Hefte herausgegeben.

In Kattowitz gründen Kazimierz Świtoń, Roman Kściuczek, Ignacy Pines, Władysław Sulecki und Tadeusz Kicki das Komitee Freier Gewerkschaften. Daraufhin gehen die Miliz und der Staatssicherheitsdienst mit besonders harten Repressionen gegen sie vor.

Die Gründungserklärung der Freien Gewerkschaften der Küste wird von Andrzej Gwiazda, Antoni Sokołowski und Krzysztof Wyszkowski verlesen. Die Mitglieder der Freien Gewerkschaften der Küste (zu denen neben den Erwähnten auch Joanna Duda-Gwiazda, Bogdan Lis, Alina Pieńkowska, Anna Walentynowicz und Lech Wałęsa gehören) diskutieren mit den Arbeitern und verteilen unabhängige Publikationen. Ab August 1978 geben sie mit dem „Robotnik Wybrzeża“ (Arbeiter der Küste) ihre eigene Zeitschrift heraus und engagieren sich im Zusammenhang mit den Gedenkfeierlichkeiten zu den Jahrestagen des Dezember 1970.

Die politische Quartalsschrift „Krytyka“ erscheint, herausgegeben von Jacek Kuroń, Jan Kofman, Jan Lityński, Adam Michnik, Stefan Starczewski, Jan Walc und anderen. Breiten Platz erhalten darin die Traditionen sowie die ideologischen und programmatischen Aspekte der demokratischen Bewegung sowie auch die polnische Nachkriegsgeschichte. Von 1982 bis 1994 wird die Zeitschrift von Jan Kofman geführt, der in den 80er Jahren zugleich Herausgeber der Schriftenserie „Biblioteka Kwartalnika Politycznego Krytyka“ ist.

Die unabhängige Monatsschrift „Droga“ (Weg) erscheint – herausgegeben von Leszek Moczulski und den ihm nahestehenden ROPCiO-Aktivisten. In der ersten Ausgabe schreibt Moczulski von der Notwendigkeit, der Opposition in Form politischer Parteien zu organisieren. Ab 1980 ist „Droga“ das wichtigste Presseorgan der Konföderation Unabhängiges Polen.

Am Ende eines zweitägigen Streiks in Milejów, bei dem die Milchauslieferung gestoppt wird und der ein Protest gegen ein nachteiliges Rentengesetz ist, gründen die Landwirte aus mehreren Dörfern der Region um Lublin in Ostrówek das Provisorische Komitee der Bäuerlichen Selbstverteidigung (Tymczasowy Komitet Samoobrony Chłopskiej) als ein Gremium, das sie in den Verhandlungen mit der Staatsmacht vertreten soll. Die Leitung des Komitees übernimmt Janusz Rożek.

In dem Dorf Zbrosza Duża bei Grójec in Masowien formiert sich, maßgeblich unterstützt von Pfarrer Czesław Sadłowski, das Komitee der Bäuerlichen Selbstverteidigung der Region Grójec.

In dem Dorf Lisów (Woiwodschaft Radom) wird das Provisorische Komitee der Unabhängigen Bauerngewerkschaft (Tymczasowy Komitet Niezależnego Związku Zawodowego Rolników) berufen. Das Gründungsdokument ist von Tadeusz Fijałkowski, Henryk Kossut, Jan Kozłowski und Piotr Sęk unterzeichnet. Geistiger Vater und Initiator der Gewerkschaftsgründung ist Henryk Bąk. In einer späteren Erklärung vom 2. November 1978 werden die Ziele der Gewerkschaft umrissen: Verbesserung der Lebensbedingungen auf dem Lande (unter anderem durch die Einführung von Renten und bezahltem Urlaub), Verbesserung der Gesundheitsversorgung, Erarbeitung einer „Bauern-Charta“, Beteiligung der Landwirte an der Festlegung der Preise für landwirtschaftliche Produkte, Förderung der Entwicklung von Einzelhöfen.

Bei ROPCiO entsteht der Flügel der sogenannten Bewegung Freier Demokraten (Ruch Wolnych Demokratów; RWD). Diese Gruppierung unterstreicht besonders stark die Übereinstimmung ihres Handelns mit den Rechtsvorschriften. Die prominentesten Vertreter sind Karol Głogowski, Adam Pleśnar und Adam Wojciechowski.

In dem Dorf Łowisko formiert sich das Komitee der Bäuerlichen Selbstverteidigung der Region Rzeszów (Komitet Samoobrony Chłopskiej Ziemi Rzeszowskiej). Zu den 13 Gründungsmitgliedern gehören unter anderen Józef Bara, sowie Katarzyna und Stanisław Karaś.

Im Rahmen der in Warschau agierenden „Gesellschaft Freie Hochschule“ (Towarzystwo Wolnej Wszechnicy) etabliert sich der Gesprächskreis „Erfahrung und Zukunft“ (Doświadczenie i Przyszłość; DiP) als Forum einer gemäßigten, reformorientierten Kritik an der Regierungspolitik. Als der Gesprächskreis bereits nach seinem ersten Zusammentreffen von den Behörden aufgelöst wird, legt das sogenannte Serviceteam (dazu gehören unter anderen Stefan Bratkowski, Kazimierz Dziewanowski, Jan Strzelecki, Klemens Szaniawski und Andrzej Wielowieyski) basierend auf Umfrage-Ergebnissen unter Wissenschaftlern und Journalisten vier Berichte über den Zustand des polnischen Staates vor, die im Untergrund veröffentlicht und verbreitet werden (1978–81).

In der Ortschaft Stare Opole gründen die Einwohner der umliegenden Dörfer das elf Personen umfassende Podlachische Komitee zur Selbstverteidigung gläubiger Menschen (Podlaski Komitet Samoobrony Ludzi Wierzących), dem unter anderen Stanisław Karpik angehört. Das Komitee verbreitet Informationen über Repressionen lokaler staatlicher Behörden gegenüber der katholischen Kirche und sammelt Unterschriften unter eine Petition an den Sejm, in der die Übertragung von Gottesdiensten und die Ausstrahlung religiöser Sendungen in Radio und Fernsehen verlangt werden.