Bei den Vorstandswahlen in der Region Danzig am 13. Juli 1981 kandidierte Gwiazda, verlor jedoch gegen Lech Wałęsa, wurde aber Mitglied des Vorstandes. Auf dem ersten Landesdelegiertenkongress der Solidarność im September und Oktober 1981 in Danzig war er einer der Initiatoren der „Botschaft an die Arbeiter Osteuropas“ (Posłanie do ludzi pracy Europy Wschodniej). Bei den Wahlen zum Vorsitz der Gewerkschaft unterlag er erneut Wałęsa und wurde Mitglied der Landeskommission.

Am 22. November 1981 trat Gwiazda während des II. Solidarność-Regionalkongresses aus dem Vorstand der Region Danzig aus, um gegen die Abberufung mit ihm verbundener Gewerkschaftsaktivisten zu protestieren. Gemeinsam mit ihm verließen elf weitere Mitglieder den Vorstand.

Nach der Ausrufung des Kriegsrechts wurde Gwiazda am 13. Dezember 1981 in Strzebielinek in der Woiwodschaft Pommern und anschließend im Warschauer Stadtteil Białolęka interniert. Gut ein Jahr später, am 23. Dezember 1982, änderte sich sein Status als Internierter in den eines Arrestgefangenen und Gwiazda wurde das Warschauer Rakowiecka-Gefängnis gebracht. Gegen ihn und sechs weitere Danziger Gewerkschaftsführer (Seweryn Jaworski, Marian Jurczyk, Karol Modzelewski, Grzegorz Palka, Andrzej Rozpłochowski und Jan Rulewski) wurde ein Prozess vorbereitet, in dem ihnen gewaltsame Aktivitäten zum Sturz der staatlichen Ordnung vorgeworfen wurden. Wie die anderen Inhaftierten, so weigerte sich auch Gwiazda, künftig auf politische Betätigungen zu verzichten oder in den Westen zu emigrieren. Im Juli 1984 kam er schließlich im Rahmen einer Amnestie frei.

Gwiazdas weitere Oppositionsarbeit spielte sich außerhalb des im Untergrund tätigen Provisorischen Koordinierungsausschusses (Tymczasowa Komisja Koordynacyjna; TKK) der Solidarność ab. Er war zu Vorträgen im Land unterwegs und publizierte in der Untergrundpresse. Schon im Gefängnis hatte er Kassiber geschmuggelt, die dann im Untergrundblatt „Poza układem“ (Außerhalb des Paktes) gedruckt wurden, das 1984 –86 erschien und von seiner Frau redaktionell betreut wurde.

Am 16. Dezember 1984 wurde er während des Marsches zum Denkmal der bei den Unruhen im Dezember 1970 gefallenen Werftarbeiter in Danzig festgesetzt und von einem Kollegialgericht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Zur Unterstützung von Gwiazda und den andern politisch Inhaftierten fand in der Stanisław-Kostka-Kirche in Danzig-Oliwa ein Hungerstreik (23.–26. Dezember) statt. In der Marienkirche organisierte Stanisław Kowalski 63 Tage lang Gebete für ihre Freilassung.

Im Februar 1985 wurde Andrzej Gwiazda in Jastrzębie in Abwesenheit zu zwei Monaten Arrest „für das Ausstoßen von Ausrufen und das demonstrative Tragen des Solidarność-Zeichens am 7. Dezember 1984“ (er war damals zu Vorträgen unterwegs) verurteilt.

Am 15. Mai 1985 wurde Gwiazda aus dem Gefängnis entlassen und beteiligte sich am 23. Mai während des Prozesses gegen Bogdan Lis, Wladysław Frasyniuk und Adam Michnik an einer Demonstration vor dem Gerichtsgebäude in Danzig. Am 1. Juli wurde er Sprecher einer Gruppe von Rentnern, die in der Danziger Jakobskirche einen mehrtägigen Hungerstreik durchführten, mit dem sie gegen die Erhöhung der Lebensmittelpreise protestierten.

Gwiazda war Ende 1986 einer der Initiatoren einer Arbeitsgruppe der Landeskommission der Solidarność (zusammen mit Seweryn Jaworski, Marian Jurczyk, Jerzy Kropiwnicki, Jan Rulewski, Andrzej Słowik und Stanisław Wądołowski). Diese forderte am 20. September 1987 in einem Brief an Lech Wałęsa, die Zusammensetzung der Landeskommission von 1981 wiederherzustellen. Als im Oktober 1989 die Landesarbeitskommission der Solidarność gegründet wurde, ging die Arbeitsgruppe in Opposition zu Lech Wałęsa und seinen Mitarbeitern.

Im Juni 1988 trat Gwiazda auf Einladung der dortigen polnischen Minderheiten (Polonia) gemeinsam mit seiner Frau eine mehrmonatige Reise nach England, die USA und Kanada an, wo er sich unter anderem mit der polnischen Emigrationsregierung traf.

Gwiazda protestierte 1989 gegen die Vereinbarungen am Runden Tisch, organisierte dazu am 1. Mai eine Demonstration in Danzig und schrieb unter anderem im wieder aufgelegten Untergrundblatt „Poza układem“ kritische Artikel. Im Juni gründete er gemeinsam mit Andrzej Kujawa, Joanna Radecka, Bogdan Spodziej und Anna Walentynowicz neue Freie Gewerkschaften, die bis 1993 existierten.

Beruflich war Gwiazda 1986–91 bei der Firma „Absolvent“ als Maler und Höhenarbeiter beschäftigt, kehrte 1991 zu seiner Arbeit bei „Elmor“ zurück und ging 1999 in Rente. 2005 organisierte er gemeinsam mit Anna Walentynowicz alternative Feiern zum 25. Jubiläum der Gründung der Solidarność. 2007 wurde er vom Polnischen Senat in den Beirat des Instituts für Nationales Gedenken gewählt.

Zofia Płużańska
Aus dem Polnischen von Markus Pieper und Wolfgang Templin
Letzte Aktualisierung: 09/15