Seit Beginn der Streiks auf der Danziger Lenin-Werft im August 1980 war Hall Berater der Streikführer. Er begrüßte das Entstehen der Solidarność enthusiastisch, schloss sich aber selbst nicht der Gewerkschaft an. Die Führung der Bewegung Junges Polen forderte er auf, ihre eigene Gruppierung beizubehalten und sich für eine eigene Formation innerhalb der Gewerkschaft zu entscheiden. Im „Bratniak“ unterstützte er die gemäßigten Positionen Lech Wałęsas und rief zum Kompromiss mit der Regierung auf, drang aber gleichzeitig darauf, dass die Opposition ein deutliches politisches und ökonomisches Programm formulieren solle. Sein besonderes Engagement galt dem Komitee zur Verteidigung von Gewissensgefangenen (Komitet Obrony Więzionych na Przekonania), das am 10. Dezember 1980 durch die Landesverständigungskommission der Solidarność gegründet worden war. Hall gehörte am 27. September 1981 zu den Unterzeichnern der Gründungserklärung der Klubs für den Dienst an der Unabhängigkeit (Kluby Służby Niepodległości), die unter der Führerschaft von Wojciech Ziembiński und Antoni Macierewicz ein radikales Unabhängigkeitsprogramm formulierten, aber er identifizierte sich nicht mit den Zielen dieser Gruppierung. Noch vor Verhängung des Kriegsrechts erklärte er sich bereit, als Lech Wałęsas Berater zu fungieren, kam aber nicht mehr dazu, diese Aufgabe wahrzunehmen.

Als das Kriegsrecht ausgerufen wurde, entging er in der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember dank der Warnung des Staatssicherheitsoffiziers Adam Hodysz, der mit der Opposition zusammenarbeitete, der Verhaftung. Hall versteckte sich in Danzig und gab seine Distanz gegenüber der Gewerkschaftsbewegung auf. Am 6. Mai 1982 gründete er gemeinsam mit Bogdan Borusewicz, Bogdan Lis, Stanisław Jarosz und Marian Świtek im Untergrund die Regionale Koordinationskommission der Solidarność Danzig (Regionalna Komisja Koordynacyjna NSZZ „Solidarność“ Gdańsk; RKK). Er war an den wichtigsten Entscheidungen über weitere Protestaktionen und Warnstreiks beteiligt. Anfänglich verfolgte er die Taktik, den Widerstand von Gewerkschaftsseite anzufachen, hielt dieses Vorgehen jedoch ab 1983 für unzureichend.

Ab Herbst 1982 schrieb Hall Artikel für die „Polityka Polska“ (Polnische Politik), ein Untergrundblatt das den „Bratniak“ als theoretisches Forum der Bewegung Junges Polen ablöste. In dieser Zeit entstanden seine wichtigsten Texte. Er analysierte darin die Erfolge und Fehler der demokratischen Opposition sowie der Solidarność, versuchte die Aufgaben einer künftigen polnischen Politik gegenüber der Sowjetunion zu formulieren, setzte die Bemühungen um eine teilweise Rehabilitierung des Denkens des national-demokratischen Vorkriegspolitikers Roman Dmowski fort. Er gehörte dem Redaktionskollegium des Blattes an, das faktisch den Führungskreis der Bewegung Junges Polen bildete.

Im Februar 1984 erklärte Hall seinen Rückzug aus der Solidarność-Regionalkommission RKK. Für ihn stand fest, dass die Organisationsform einer nichtlegalen, zentralistisch geführten Gewerkschaft ihren Sinn verloren hatte und durch verschiedene – ebenfalls halblegale – politische, gesellschaftliche und Bildungsinitiativen ersetzt werden solle. Im Untergrund blieb er bis zur Verkündung der Amnestie im Juli 1984 tätig und unterzeichnete auch den geforderten Verzicht oppositioneller Aktivitäten nicht.

Piotr Zaremba
Aus dem Polnischen von Markus Pieper und Wolfgang Templin
Letzte Aktualisierung: 09/15