33 Einwohner der Stadt Riesa unterzeichnen die aufsehenerregende „Petition zur vollen Erlangung der Menschenrechte“, in der sie unter anderem die Genehmigung ihrer Ausreise aus der DDR verlangen. Westliche Medien berichten darüber. Etliche Unterzeichner, unter ihnen der Initiator Karl-Heinz Nitschke, werden verhaftet und nach einem Jahr Untersuchungshaft in den Westen abgeschoben. Nach diesem Ereignis steigt die Anzahl der Ausreiseanträge deutlich an.

Selbstverbrennung des evangelischen Pfarrers Oskar Brüsewitz in Zeitz. Er protestiert damit gegen die Diskriminierung junger Christen in der Schule und im Berufsleben. Die Reaktion der Staatsmacht sind diffamierende Artikel in der Presse, auf die kirchliche Kreise mit Entsetzen reagieren.

Nach elf Jahren Auftrittsverbot gibt der Liedermacher Wolf Biermann in der Prenzlauer Kirche St. Nikolai sein erstes öffentliches Konzert. Die westlichen Medien (unter anderen das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“) interpretieren dieses Konzert als einen für die Staatsmacht sehr gefährlichen Schulterschluss zwischen kritischen Marxisten und oppositionellen Christen.

Die DDR-Massenmedien informieren darüber, dass Wolf Biermann (der sich zu diesem Zeitpunkt in der Bundesrepublik aufhält) die DDR-Staatsbürgerschaft entzogen worden ist. Es formiert sich Protest in Künstlerkreisen, so protestieren unter anderen die prominenten Schriftsteller Stephan Hermlin, Christa Wolf, Stefan Heym, Jurek Becker sowie intellektuelle Jugendgruppen. Der Staat reagiert mit Repressionen – insbesondere gegen Schüler und Studenten aus Jena. In den Zeitungen erscheinen Erklärungen, in denen vermeintliche „Werktätige“ und „Kulturschaffende“ ihre Unterstützung für die Politik der Staatsführung bekunden.

Verhaftung des Schriftstellers Jürgen Fuchs. Nach zehn Monaten Untersuchungshaft wird er in den Westen abgeschoben.