Geschichte der Opposition in der DDR

Die Geschichte autoritärer oder totalitärer Regimes ist auch eine Geschichte von Opposition und Widerstand. Ein Staat mit totalitärem Anspruch provoziert und produziert entgegen seinen eigenen Intentionen unentwegt verschiedenste Formen widerständigen Verhaltens. Die dem System von der Mehrheit der Bevölkerung gleichzeitig jahrzehntelang entgegengebrachte Loyalität ist kein Indikator dafür, wie die Bevölkerung tatsächlich empfindet. Die SED-Führung schaffte es gerade noch, wie der englische Historiker Timothy Garton Ash Ende der 80er Jahre in der DDR beobachtete, die Körper der Menschen zu mobilisieren, aber nicht deren Herzen und Gedanken. Allerdings hat sich immer nur eine Minderheit aktiv und öffentlich gegen die Anmaßungen des „Maßnahmestaates“ gewehrt und versucht, diesen zu bekämpfen und die von den Herrschenden bewusst stillgelegte Gesellschaft zu mobilisieren. (...)

Erinnerungskultur in Deutschland

Mahnmale und Gedenkstätten zur Erinnerung an Widerstand und Verfolgung sowie für die Opfer der Diktatur in der SBZ/DDR entstanden in Deutschland nicht erst nach dem Untergang des SED-Regimes. In Westdeutschland und Westberlin gab es bereits bis 1989 über 60 Erinnerungszeichen, die vor allem an die deutsche Teilung, die Opfer des Grenzregimes oder an den Volksaufstand vom 17. Juni 1953 gemahnten. Der erste Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus wurde am 4. November 1951 in Berlin-Charlottenburg errichtet und geht zurück auf eine Initiative von ehemaligen Häftlingen der sowjetischen Speziallager, die nach ihrer Freilassung nach Westdeutschland flüchten konnten. (...)

Landeschronik Deutschland (DDR)

07.10.1949

Gründung der Deutschen Demokratischen Republik.

 

09.07.1952

Die SED beschließt auf ihrer II. Parteikonferenz den „planmäßigen Aufbau der Grundlagen des Sozialismus“. Das hat eine verstärkte Militarisierung der Gesellschaft, politische Repressionen sowie einen Kampf gegen die Kirche und das „Kleinbürgertum“ zur Folge. Beschlossen wird auch die Kollektivierung der Landwirtschaft.

 

23.07.1952

Das sogenannte „Demokratisierungsgesetz“ wird beschlossen, das jedoch entgegen seinem Namen zu einer Zentralisierung des Staates führt.