Russland

In Moskau werden Juri Galanskow, Wera Laschkowa und Alexei Dobrowolski festgenommen. Grund: Verbreitung von Samisdat-Erzeugnissen und Kontakte zu „antisowjetischen Zentren“ im Ausland.

Auf Initiative von Wladimir Bukowski findet auf dem Puschkin-Platz in Moskau eine Demonstration statt. Es wird gegen die Verhaftungen und gegen die Aufnahme der neuen, politischen Paragrafen ins Strafgesetzbuch protestiert (Demonstration auf dem Puschkin-Platz).

Dem im DubrawLag in den mordwinischen Lagern inhaftierten ukrainischen Historiker Walentin Moros gelingt es, seinen Essay „Reportage aus dem Berija-Reservat“ (Reportaž iz zapovidnika imeni Beriji) aus dem Lager zu schleusen.

Alexander Solschenizyn wendet sich mit einem Schreiben zum Thema Zensur an die Teilnehmer des Kongresses des Schriftstellerverbandes der UdSSR.

Im KGB entsteht die sogenannte Abteilung V, deren Hauptaufgabe es ist, „ideologische Diversion“ zu bekämpfen.

In der moldawischen Hauptstadt Chișinău gründen Alexander Usatiuc und Gheorghe Ghimpu die Untergrundorganisation National-Patriotische Front, die bis 1971 aktiv ist. Die Gruppe verbreitet über den Samisdat Erklärungen zum Austritt Moldawiens aus der UdSSR und zur Herstellung einer Union mit Rumänien. Sie spricht sich gegen Assimilation und Russifizierung aus.

Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR zur Rehabilitierung der Krimtataren: „Über die früher auf der Krim wohnhaften Bürger tatarischer Nationalität“. Darin wird die Beschuldigung zurückgenommen, die Krimtataren hätten mit den deutschen Besatzern kollaboriert, wie dies im Beschluss der Staatsführung über ihre Aussiedlung im Mai 1944 behauptet worden war („Verrat am sowjetischen Volk“). Zugleich heißt es jedoch, die Tataren hätten nunmehr bereits in Usbekistan und anderen Republiken „Wurzeln geschlagen“.

Anatoli Martschenko beendet die Arbeit an seinem Buch „Meine Aussagen“ (Moi pokazanija) und legt damit die erste Dokumentation über die Straflager für politische Gefangene in der Post-Stalin-Ära vor.