Ein Erdbeben der Stärke 7,3 auf der Richter-Skala erschüttert Rumänien. Am stärksten betroffen ist die Hauptstadt Bukarest. Von den 1.500 Todesopfern und mehr als 11.000 Verletzten entfallen allein auf Bukarest 1.400 Tote und 7.500 Verletzte. Die vielen ausländischen Journalisten und humanitären Hilfsorganisationen, die ins Land kommen, schaffen ein günstiges Klima für die Entstehung erster Oppositionsgruppen.

Verhaftung des Historikers und Politikwissenschaftlers Vlad Georgescu. Grund für seine Festnahme sind Kontakte zur US-amerikanischen Botschaft sowie die Übermittlung seines Buches „Politică și istorie. Cazul comuniștilor români 1944–1977“ (Politik und Geschichte. Der Fall der rumänischen Kommunisten 1944–1977) im März 1977 in den Westen. In dem Buch werden die Führungsriegen sowohl der Gheorghiu-Dej- als auch der Ceaușescu-Zeit scharf kritisiert. Georgescu hatte zuvor das „Programm der Dissidentenbewegung in Rumänien“ (Programul mișcarii disidente din România) verfasst und Briefe an prominente rumänische Emigranten wie beispielsweise Mircea Eliade verschickt. Georgescu wird bis zum 25. Mai 1977 verhört. 1979 kehrt er von einem Stipendienaufenthalt in den Vereinigten Staaten nicht wieder nach Rumänien zurück. Er engagiert sich fortan in rumänischen Emigrantenkreisen und wird 1983 Leiter der rumänischen Redaktion von Radio Freies Europa.

Verhaftung des bekannten Schriftstellers #Paul Goma, der im Januar 1977 in einem Brief an Pavel Kohout seine Unterstützung für die tschechoslowakische Charta 77 bekundet hatte. Aus diesen Aktivitäten entwickelt sich die sogenannte Goma-Bewegung.

Das Zentralkomitee der Rumänischen Kommunistischen Partei ändert das Zensursystem. Die Funktionen der bisherigen Kontrollbehörden übernehmen fortan die Leiter von Fernseh- und Radiosendern, von Zeitungen und Verlagen. Durch die verstärkte Selbstzensur der Kulturschaffenden selbst erhöht sich de facto die Wirksamkeit der Zensur insgesamt.

Laut Beschluss des Zentralkomitees sind ab sofort bei dienstlichen Kontakten die Anredeformen „Herr“ und „Frau“ verboten. An ihre Stellen treten „Genosse“, „Genossin“ oder „Bürger“, „Bürgerin“.