Breslau erlebt das erste große Happening der „Orangenen Alternative“ (Pomarańczowa Alternatywa), einer auf Waldemar „Major“ Fydrych zurückgehenden Künstlerinitiave, die die Absurditäten des „realexistierenden Sozialismus“ aufs Korn nimmt. Zu den monatlich stattfindenden Happenings erscheinen immer mehr Mitstreiter, auch das Heer der Milizangehörigen, die versuchen, die Bewegung in den Griff zu bekommen, wächst von Mal zu Mal. Symbol der Orangen Alternative ist ein Zwerg.

Seminar unter dem Titel „Der Internationale Frieden und die Helsinkier Vereinbarungen“ in der Warschauer Bamherzigkeitskirche. Veranstalter ist die Organisation „Freiheit und Frieden“. Es nehmen Politiker, Aktivisten der Friedensbewegung sowie Menschen- und Bürgerrechtler aus dem In- und Ausland teil.

Vor dem Besuch von Papst Johannes Paul II. in Polen versammeln sich in Warschau auf Einladung von Lech Wałęsa 63 Persönlichkeiten, die eine Erklärung zu den grundlegenden Zielen der polnischen Opposition verabschieden. Diese Ziele sind: staatliche Unabhängigkeit, demokratischer Systemwandel, Gleichheit der Bürger vor dem Gesetz, Vereinigungsfreiheit, Meinungs- und Gewissensfreiheit, Möglichkeiten für eine staatsunabhängige Wirtschaftstätigkeit.

Die unabhängige Monatsschrift „Res Publica“ erscheint jetzt im offiziellen Vertrieb, unterliegt dadurch allerdings der Zensur.

Dritter Besuch von Papst Johannes Paul II. in Polen. Der Papst zelebriert in Danzig eine Messe für die arbeitenden Menschen (im Stadtteil Zaspa) und empfängt Lech Wałęsa.

Feierlichkeiten zum Jahrestag des August 1980 in Danzig, Warschau, Lublin und Bydgoszcz.

22 Mitglieder des 1981 gewählten Landesausschusses der Solidarność wenden sich in einem Brief an Lech Wałęsa und fordern die Einberufung des Landesausschusses in seiner ursprünglichen Zusammensetzung. Die Unterzeichner sprechen sich gegen die Etablierung von Strukturen aus, die im Statut der Gewerkschaft nicht vorgesehen sind, und stellen sich gegen die Politik Lech Wałęsas und seiner Berater.

Während seines Besuchs in Polen trifft sich US-Vizepräsident George Bush mit Lech Wałęsa.

Mit der Bildung des Landesexekutivausschusses der Solidarność erhält die Gewerkschaft eine einheitliche Führung. Das neue Gremium tritt an die Stelle des konspirativen Provisorischen Koordinierungsausschusses und des öffentlich agierenden Provisorischen Rates. Vorsitzender wird Lech Wałęsa. Als Mitglieder gehören dem neuen Leitungsgremium Zbigniew Bujak, Jerzy Dłużniewski, Władysław Frasyniuk, Stefan Jurczak, Bogdan Lis, Andrzej Milczanowski, Janusz Pałubicki und Stanisław Węglarz an. In den Folgemonaten treten noch Vertreter der verschiedenen Regionen bei.

In Warschau entsteht auf Initiative der seit 1982 erscheinenden Untergrundzeitschrift „Karta“ das unabhängige „Ost-Archiv“, dessen Anliegen es ist, das Schicksal der Polen im Osten und der Opfer sowjetischer Repressionen zu dokumentieren. Nach wenigen Monaten kooperieren bereits etwa 200 Personen mit dem Archiv. Es verfügt bereits über zwölf Außenstellen in den größten Städten Polens.

Die konservativ-liberale Bewegung für Realpolitik (Ruch Polityki Realnej) wird gegründet. Vorsitzender ist Janusz Korwin-Mikke.

Etwa 60 Personen reaktivieren in Warschau die Polnische Sozialistische Partei (PPS). Unter ihnen sind Władysław Kunicki-Goldfinger, Jan Józef Lipski, Andrzej Malanowski und Józef Pinior. In der politischen Erklärung heißt es: „Wir werden um die Respektierung der Menschen- und Bürgerrechte kämpfen. Dazu gehören das Recht auf ein Leben in einem unabhängigen, freien Land, die Vereinigungsfreiheit, der politische Pluralismus.“

Władysław Frasyniuk wird Vorsitzender des öffentlich agierenden Regionalen Exekutivausschusses (Regionalna Komisja Wykonwcza) Niederschlesien der Solidarność mit Sitz in Breslau.