Seweryn Blumsztajn, der sich seit 1981 in Paris aufgehalten hatte, wird bei seiner Rückkehr nach Polen gleich vom Flughafen Warschau aus zurück nach Paris geschickt. In Polen entstehen in diesem Zusammenhang einige Petitionen.

Urteilsverkündung im Prozess gegen die Mörder von Jerzy Popiełuszko in Toruń. Hauptmann Grzegorz Piotrowski und Oberst Adam Pietruszka werden zu 25 Jahren Gefängnis, die Oberleutnants Leszek Pękała und Waldemar Chmielewski zu 15 bzw. 14 Jahren Gefängnis verurteilt.

Hungerstreik in der St.-Christophorus-Kirche im masowischen Podkowa Leśna, initiiert vom Unabhängigen Studentenverband. Die Hungerstreikenden fordern die Freilassung von Marek Adamkiewicz, der beim Wehrdienst den Treueeid auf den Sozialismus und das Bündnis mit der Sowjetarmee verweigert hatte und dafür zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde.

In Krakau wird die Gründungserklärung der Bewegung „Freiheit und Frieden“ (Wolność i Pokój) bekannt gegeben. Kurz darauf erscheint die programmatische Erklärung der Gruppe, die sich für Bürgerrechte, Gewissensfreiheit und die staatliche Unabhängigkeit Polens einsetzt. Zu ihren Zielen gehören auch die Änderung des militärischen Treueeids und die Möglichkeit der Ableistung eines Wehrersatzdienstes aus weltanschaulichen Gründen. Zu den prägenden Persönlichkeiten der Bewegung gehören Jacek Czaputowicz, Jeremi Dubiel, Radosław Huget, Piotr Niemczyk, Konstanty Radziwiłł und Jan Maria Rokita.

Ein fingierter Prozess in Danzig mobilisiert die unabhängige Öffentlichkeit. Władysław Frasyniuk, Bogdan Lis und Adam Michnik wird die Führung des Provisorischen Koordinierungsausschusses der Solidarność zur Last gelegt, obwohl keiner von ihnen dem Ausschuss angehört. Auch sollen sie „Aktivitäten zur Anstiftung öffentlicher Unruhe“ unternommen haben. Der Gerichtssaal bleibt für Beobachter und ausländischen Journalisten verschlossen. Władysław Frasyniuk wird zu dreieinhalb, Adam Michnik zu drei und Bogdan Lis zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

Im Samisdat erscheint „Rapport – Polen 5 Jahre nach dem August” (Raport – Polska 5 lat po sierpniu). Erarbeitet worden ist der von Lech Wałęsa in Auftrag gegebene Rapport von zahlreichen Solidarność-Experten, darunter Ryszard Bugaj, Kazimierz Dziewanowski, Bronisław Geremek, Tadeusz Mazowiecki, Adam Stanowski und Janina Zakrzewska.

Mitglieder der Bewegung „Freiheit und Frieden“ senden aus Protest gegen den Wehrdienst zahlreiche Wehrdienstausweise an das Verteidigungsministerium zurück und verbrennen weitere Ausweise später öffentlich.

Der Verlag Most, in Warschau von Maciej Łukasiewicz, Andrzej Karczewski und Marek Krawczyk gegründet, nimmt seine Tätigkeit auf. Herausgegeben werden Dutzende Bücher und Zeitschriften: die Quartalsschrift „Wolne Pismo MOST“, „Kultura Niezależna“, „Warszawskie Zeszyty Historyczne“ und auch Reprints der Pariser Zeitschrift „Kontakt“. 1988 gründet Marek Krawczyk seinen eigenen Verlag PoMost.

Unabhängige Untersuchungen ergeben, dass die Wahlbeteiligung bei den Parlamentswahlen 66 % betragen hat (offiziell wurden 78,8 % angegeben). Im Vorfeld der Wahl hatte es Boykottaufrufe aus verschiedenen oppositionellen Kreisen gegeben.

Im Gefängnis von Warschau-Mokotów tritt der im April 1985 verhaftete Czesław Bielecki, Chef des Verlages CDN, in einen bis September 1986 dauernden Hungerstreik.

Im „Tygodnik Mazowsze“ wird die Einrichtung eines Fonds für Unabhängige Verlage (Fundusz Wydawnictw Niezależnych) bekannt gegeben, dessen Aufgabe darin besteht, Geld- und Sachspenden (zum Beispiel Druck- und Vervielfältigungstechnik) aus dem Westen zu verteilen. Die Entstehung des Fonds ist der Initiative von Grzegorz Boguta und des Regionalen Exekutivausschusses Masowien der Solidarność zu verdanken. Vertreten sind darin alle führenden Untergrund-Verlage: die Warschauer Verlage NOWA, Krąg, PoMOst, CDN, Przedświt, KOS, Myśl, Pokolenie, Wydawnictwo Grup Politycznych „Wola“, die Oficyna Literacka aus Krakau sowie die Verlagsinitiative „Aspekt“ aus Breslau.

Im pommerschen Słupsk werden zwei Danziger Offiziere des Staatssicherheitsdienstes wegen ihrer Zusammenarbeit mit der Solidarność verurteilt. Adam Hodysz erhält drei und Piotr Siedliński anderthalb Jahre Gefängnis. Das Oberste Gericht erhöht die Strafe dann nochmals auf sechs bzw. vier Jahre.