Mitte 1987 akzeptierte Król den Vorschlag der Behörden, „Res Publica“ offiziell unter Kontrolle der Zensur erscheinen zu lassen. Dies rief die Kritik einer Reihe von Oppositionsaktivisten hervor, aber die Zeitschrift erreichte nunmehr eine Auflage von 25.000 Exemplaren. Ab November 1987 gehörte er einer Gruppe von Persönlichkeiten an, die von Lech Wałęsa zusammengerufen worden waren und sich am 18. Dezember 1988 als Bürgerkomitee beim Vorsitzenden der Solidarność (Komitet Obywatelski przy Przewodniczącym NSZZ „Solidarność“) konstituierten. Er nahm an den Beratungen des Runden Tisches (6. Februar bis 5. April 1989) als Mitglied der Kommission für politische Reformen und der Unterkommission für Massenmedien teil.

Nach dem politischen Umbruch war Marcin Król bei den Präsidentenwahlen 1990 Mitglied im Wahlkampfteam von Tadeusz Mazowiecki. Danach war er publizistisch (unter anderem für „Tygodnik Powszechny“ und „Res Publica Nowa“, später auch für den Dziennik Gazeta Prawna ) sowie wissenschaftlich tätig. Ab 1999 bis zu seiner Emeritierung war er Professor am Institut für Angewandte Gesellschaftswissenschaften der Universität Warschau und in den Jahren 2009–2020 Ratsvorsitzender der Stefan-Batory-Stiftung.

Marcin Król starb am 25. November 2020 in Biała Podlaska.

Krzysztof Burnetko
Aus dem Polnischen von Markus Pieper und Wolfgang Templin
Letzte Aktualisierung: 01/24