Dem offiziellen Demonstrationszug in Ost-Berlin zum Jahrestag der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg schließen sich zahlreiche Bürgerrechtler und Ausreisewillige an. Auf ihre Transparente haben sie das Luxemburg-Zitat „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ geschrieben. Die Staatssicherheit verhaftet vor Ort über 100 Personen und verhindert die Teilnahme von 160 weiteren an der Demonstration.

Zahlreiche prominente Bürgerrechtler werden von der Staatssicherheit verhaftet, darunter Freya Klier, Stephan Krawczyk, Vera Wollenberger, Lotte und Wolfgang Templin, Bärbel Bohley und Werner Fischer.

Viele der am 25. Januar Verhafteten werden in Schnellverfahren zu sechs Monaten Haft verurteilt. Eine Protestwelle von bislang ungekanntem Ausmaß ergreift die gesamte DDR. Abend für Abend versammeln sich die Menschen in den Kirchen, um ihren Protest gegen die Inhaftierungen kundzutun.

Die DDR-Massenmedien berichten über die Ausreise der am 25. Januar Verhafteten in den Westen. Die Zustimmung zur Ausreise hatte die Staatssicherheit von den Bürgerrechtlern unter Anwendung von Drohungen erpresst. Zugleich waren die Festgehaltenen vollständig von der Außenwelt isoliert worden und erfuhren so nichts über die stetig wachsende Solidaritätswelle in der Bevölkerung.

Die sowjetische Monatszeitschrift „Sputnik“, die offen die Perestroika unterstützt, wird von der Liste des DDR-Zeitschriftenvertriebs gestrichen und ist damit in der DDR faktisch verboten.